22. November 2021
Monika
Die Liebste aller Vorweihnachtsfeen hat mir ein Päcklein in die Küche gelegt. Sie weiss, dass mein Herz bei Wörtern, wie Escape Room, Schnitzeljagd und Foxtrail höher schlägt. Und weil wir ja alle nicht wissen, wie es kommt mit derartigen Aktivitäten in der nächsten Zeit, hat sie sich klugerweise auf die sichere Variante verlegt. Die Vorgeschichte beginnt so: der Osterhase, die Zahnfee, der Sandmann und der Weihnachtsmann spielen Mau-Mau. Der Weihnachtsmann wird beim Schummeln erwischt (was zugegebenermaßen unschön ist, so in der Vorweihnachtszeit) und das führt zu einem Konflikt mit dem Osterhasen. Nun braucht der Weihnachtsmann meine Hilfe und ich muss für ihn / mit ihm Rätsel lösen.
Jeden Abend eines und darauf freue ich mich jetzt schon. Ich halte euch auf dem Laufenden - versprochen..
Eva
Wir schreiben wieder, wir drei von femart.
Ich freue mich, dass sich Monika und Margit mit mir solidarisch erklären und auch schreiben, obwohl nur bei uns in Österreich wieder Lockdown ist. Ab heute und vorerst mal geplant bis 17.12.21 für OÖ.
Inzidenzzahlen in schwindelerregenden Höhen, das medizinische Personal in den Intensivstationen über deren Grenzen belastet...
Unfassbar, dass am Samstag die Massen noch die Einkaufszentren gestürmt haben, um shopping zu gehen - für Weihnachten!
Wäre nicht "Kontaktminimierung" angesagt, um die Pandemie in Griff zu bekommen?
Ich kann nur sagen - OHNE WORTE - was da gerade abläuft in unserer Gesellschaft.
Margit
Wenn es doch endlich einen Lichtblick gäbe!
Das Gegenteil ist der Fall. Die 4. Welle bricht über uns zusammen. Die Intensivstationen der Kliniken sind überfordert. Damit einher gehen wieder bekannte und diesmal verschärfte Maßnahmen besonders für die immer noch große Zahl der Ungeimpften. Kostenlose Tests, 2G für Gastronomie, Veranstaltung, Sport etc., 3G am Arbeitsplatz und öffentlichen Verkehrsmitteln. Regional ist die Verhängung von Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Teillockdown möglich und hohe Strafen bei Nichteinhaltung! Und heute sogar hat die sächsische Regierung kurzfristig die vollständige Schließung von Reisebüros angeordnet. Natürlich nicht ohne Protest. Was soll nur werden?
23. November 2021
Monika
Rosa und lila seien dieses Jahr die angesagten Farben für Christbaum- und Adventsdeko, sagt mir die Verkäuferin am Samstag im Blumenladen. Tja, da muss ich nicht lange überlegen. Weihnachtsdeko in diesen Farben habe ich keine. Nicht, dass ich das nicht schön fände, aber so ein rosa Christbaum oder ein lila Adventkranz? Bisher habe ich mich eher an rot/gold/grün gehalten - der sichere Weg eben. Und doch - als ich kurze Zeit später, diese Tüllmonde ausgestellt sah, geriet meine Überzeugung doch ein bisschen ins Wanken. Die sehen doch recht speziell aus und vielleicht kombiniert mit goldenen Kugeln und rosa Stoffschleifen...Einen Moment lang, komme ich in Versuchung - aber der Blick aufs Preisschild bringt mich wieder in die Realität zurück. Sie sind sehr rosa, sehr süss und unverschämt teuer. Also Problem für dieses Jahr gelöst.
Eva
Trübe Aussichten
Wir drei leben in drei verschiedenen Ländern, die aneinander grenzen, haben viel gemeinsam, auch die derzeitige Situation, von einer vierten Welle überrollt zu werden, nur in welchem Maße, das ist für mich als Österreicherin erschütternd, da unterscheiden wir uns.
Die höchste Inzidenz in Europa (!) hat das Land Salzburg (1.750 ), gefolgt von Oberösterreich (1.665).
Ob wir da so schnell aus dem Lockdown herauskommen werden, es wird sich weisen.
Margit
Doppelter Booster!
Biontec, die Dritte,
aber mit Sahne bitte!
Belohnung muss sein.
Ein weiterer Schritt in Richtung Freiheit!
24. November 2021
Monika
„Nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt“ - ein geflügeltes Wort unseres Dirigenten. So proben wir, drei Tage nach unserem letzten Auftritt, bereits für Weihnachten. Auf dem Programm steht die böhmische Weihnachtsmesse von Jakub Jan Ryba, einem Zeitgenossen von Mozart. Ryba war ein fleißiger Komponist, über 1300 Kompositionen sind erhalten, erst seit kurzem wurde sein ganzes kompositorisches Schaffen wiederentdeckt. Lieder, Arien, vielfältigste Kompositionen für verschiedene Instrumente findet man in seinem Repertoire. In Rybas umfangreicher Kirchenmusik nehmen zahlreiche Messen einen bedeutenden Platz ein. Und wir freuen uns schon alle sehr darauf, eine davon an Weihnachten zu singen.
Eva
Das ist meine heurige Ingwerernte!
Grad noch rechtzeitig vor dem ersten Morgenfrost habe ich sie ausgegraben, prall und saftig liegen die Wurzeln (oder Knollen?) im Körbchen. Mit ihrem wunderbaren Aroma und der pikanten Schärfe werden sie winterlichen Gerichten aber auch so manchem Tässchen Tee das gewisse Etwas verleihen und - von INNEN WÄRMEN!!
Das ist ganz wunderbar, denn ab Ende der Woche soll es kalt und winterlich werden, sogar bis 400m schneien.
Wie sagt der Österreicher? Schau ma moi, dann sehng' mas scho!
Margit
Sonnenschein und tiefblauer Himmel, Entdeckungen in der Umgebung bei netter Begleitung heben die Stimmung.
Das Leben ist schön!
Ein paar Stunden ohne Medienberichte lassen es in neuem Licht erscheinen.
25. November 2021
Monika
„Sirius“ steht auf der eleganten Schachtel, welche diesen Glasstern beinhaltet. Sirius - klar ein Stern, aber da hört die Allgemeinbildung bei mir dann auch schon auf und Recherche ist angesagt. Sirius ist einer der Sterne, die das Doppelsternsystem des „großen Hundes“ ausmachen. Und weil dieses Sternbild im Hochsommer besonders gut zu sehen ist, spricht man von Hundstagen. Sirius bedeutet „der Funkelnde“ oder „der Brennende“. Sopdet, die altägyptische Himmels- und Neujahrsgöttin, ist die Verkörperung des Sterns Sirius und Schutzgöttin des jeweils verstorbenen Pharaos. Sie ist dazu ausersehen, ihm beim Himmelsaufstieg zu helfen.
Ein Stern also, der uns den Weg zum Himmel weist und uns helfen soll, in himmlischen Sphären vorzudringen. Wieder was gelernt oder nur einen Eintrag ins "Lexikon des unnützens Wissens" gemacht? Manchmal ist auch das eine Gratwanderung.
Eva
„Brassicaceae“ (darunter fallen Kraut und Co.) teilte mir Magdalena heute im wöchentlichen Mail mit, sind ein absolutes Superfood! Sie sind Vitaminbomben und überdurchschnittlich reich an wertvollen Inhaltsstoffen – auch in der kalten Jahreszeit.
Magdalena muss es wissen – sie ist die Biogemüsebäuerin unsere Vertrauens, und hat heuer ihren experimentellen Jahresschwerpunkt auf Kohlgewächse gelegt, deshalb komme ich heute erstmals in den Genuss des roten Chinakohls!
Er ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch kulinarisch ein Gedicht: fein geschnitten mit Karotten- und Apfelwürferl – ein Traum und sehr empfehlenswert!
Das ist also keine spätblühende Herbstrose, sondern das Herz des roten Chinakohls. Mahlzeit!
Margit
Alarmstufe II in Baden-Württemberg! Der Weihnachtsmarkt in Freiburg ist abgesagt, die Beleuchtung bleibt! Noch gibt es eine Übergangsregelung, doch bald reicht es nicht mehr aus, geimpft oder genesen zu sein. Die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ heute auslaufen zu lassen, klingt wie ein Hohn. In der Politik wird der Koalitionsvertrag heute festgezurrt. Bewegte Zeiten, doch wir sollten uns kaum noch bewegen.
26. November 2021
Monika
Direkt am Hauptbahnhof steht er - der Alpomat mit Landfeinkost. Angepriesen wird er als kleinster Hofladen der Stadt. Das mag stimmen: Hofläden gibt es auf Stadtgebiet, aber die sind alle viel umfangreicher im Sortiment. Und gekäst wird in der Stadt, glaub ich, nirgends. Aber wir wollen nicht mäkeln. Im Alpomat gibt es Baumnusskerne, eingelegtes Gemüse, sauren Most und lokalen Käse, sauber eingeschweisst in Celofan (die Nanopartikel lassen grüssen). Dazu eine rechte Auswahl an Fonduemischungen. Dazu fehlt allerdings das Brot, Knoblauch, Maizena und Weisswein. Aber das haben vielleicht alle eh schon zu Hause. Also lustig, lustig trallalla und keiner muss mit dem Auto die Hofladentour machen. Das wenigstens ist schon ein echter Fortschritt.
Eva
Der erste Schnee in diesem Winter. Pünktlich zum ersten Adventwochenende sorgt die winterliche Pracht für eine ruhige und entspannte Stimmung und lässt den derzeitigen Corona-Wahnsinn vergessen. Danke Petrus ;-)!
Margit
100.000 Menschen sind seit Beginn der Pandemie in Verbindung mit dem Virus verstorben und heute weint man um abgesagte Weihnachtsmärkte? Dazu erreichte uns eine alarmierende Nachricht. Eine neue Bedrohung, ausgehend von einer Mutation (Omikron) aus dem Süden Afrikas sei auf dem Weg. Flüge nach Europa wurden entweder annulliert bzw. nach Deutschland dürfen lediglich deutsche Staatsbürger nach Hause befördert werden, wo sie sich für 14 Tage in Quarantäne zu begeben haben. Am Abend lief ich durch die weiterhin weihnachtlich illuminierten Straßen der Stadt.
27. November 2021
Monika
Der Verein Pestalozzigesellschaft wurden 1896 mit dem Ziel gegründet, die Volksbildung zu fördern. In beheizten Lesesälen konnte man sich ohne Konsumzwang aufhalten und Zeitungen und Bücher lesen. Heute betreibt die Pestalozzi Bibilothek Zürich in der Stadt ein Netz von 14 Quartierbiliotheken mit einem riesen Angebot an Büchern, Filmen, Spielen, Noten, Zeitungen, E-Medien und Medien zum Sprachen erlernen. Die Bibilotheken verstehen sich als Treffpunkte im Quartier und noch immer gilt, dass man sich unbeschränkt drin aufhalten kann. Leseecken gibt es und Spielecken für Kinder, Arbeitsplätze und in meiner Lieblingsbibliothek in der Altstadt sogar eine Terrasse, ein wunderbarer Ort im Sommer. Auf vier Etagen gibt es alles, was das Herz begehrt und heute bin ich wieder wohlausgerüstet mit Büchern und Hörbüchern für die nächsten Wochen heimgekehrt. Und gut für Herz und Seele ist die unglaubliche Stille in den Räumen.
Eva
So schön wie der Tag beginnt, war dann der Winterspaziergang. Kalte Luft, wärmende Sonne, ein Labsal für Körper, Geist und Seele.
Es soll in den nächsten Tagen so bleiben, hoffentlich auch bei uns herunten im Tal.
Morgen ist schon der erste Adventsonntag, soeben höre ich die Glocken läuten, sie rufen zur Messe mit Adventkranzweihe.
Margit
Fast so leer ist es geblieben, in der Volkshochschule.
Ein intensives Präsenz-Seminar zum Schreiben von Kurzgeschichten hat stattgefunden, allerdings mit Maske
und großem Abstand. Kaum noch solch intensive Gespräche mit verschiedenen Menschen gleichzeitig gewöhnt,
war es neben positiven Aspekten für mich recht anstrengend.
28. November 2021
Monika
Etwas Leichtes wollten wir sehen, einen Wohlfühlfilm und so haben wir uns für Eiffel entschieden. Der läuft praktischerweise gleich im nächstgelegenen Kino, da können wir auch zu Fuss hin. Der Film ist tatsächlich unterhaltend, die Liebesgeschichte so naja, aber total faszinierend sind die Bilder des Bauprojekts. Das habe ich so noch nie gesehen. Diese ausgeklügelten Berechnungen, diese Präzision, der Wagemut all der Bauarbeiter, das war grandios und hat mich doch sehr beeindruckt. Muss mal noch ein bisschen was über Herrn Eiffel und seine Konstruktionen lesen.
Eva
HANDMADE WITH LOVE
steht auf dem schmalen Kärtchen, welches an den Docht der Kerze geknüpft ist. Von der Imkerin im Nachbarort mit Liebe aus dem Wachs der eigenen Bienen gegossen. Daher sieht jede Kerze ein ganz klein wenig anders aus, erklärt sie mir, als ich mich mit ihr übers Kerzengießen unterhalte.
Ich liebe den Duft der Bienenwachskerze, mein Schreibzimmer riecht so herrlich heimelig und nach Advent.
Danke liebe Bienen, danke liebe Imkerin!
Margit
In der Schreibwerkstatt sind heute Morgen einige Geschichten und Kontakte zu Gleichgesinnten entstanden.
Auf dem Heimweg begann es zu schneien und an meiner Eingangstür empfing mich ein herzlicher Adventsgruß.
Es ist schon etwas Besonderes, in einer netten Hausgemeinschaft zu leben.
Vielleicht scheibe ich einmal eine Kurzgeschichte darüber?
29. November 2021
Monika
Die ersten Geschenke eingepackt! Wie ich diese Abende liebe! Ganz gemütlich werkle ich vor mich hin, schneide und klebe und bin in Gedanken bei all den lieben Menschen, die irgendwann Ende Dezember die kleinen Aufmerksamkeiten auspacken. Ungestört sein, ganz bei mir und alles rundherum und den Alltag vergessen. Wie gut das tut!
Eva
Weihnachts- oder Adventstimmung im Ort.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!
Margit
Vor vielen Jahren war sie wunderschön. Sie trug eine Krone, deren Arme sich bei Sonne, Wind, Regen und Schnee in den Himmel reckten. Glänzende rote Äpfel, hingen darin wie Edelsteine und erfreute damit eine Familie, die Apfelkuchen liebte. Irgendwann kam sie in ein Alter, in dem sie Jahr um Jahr schwächer wurde. Kaum noch konnte sie im Sommer die saftigen Früchte tragen. Unter der Last brachen immer öfter Arme aus ihrer Krone, bis ihr Stamm heute als Skulptur am Wegrand übrigblieb.
30. November 2021
Monika
Dienstag ist Probenabend im Chor - und weil wir nicht wissen, was die nächsten Tage uns an neuen Vorschriften und Einschränkungen bringen, haben wir heute mindestens das alljährliche "Chlausritual" (= St. Nikolaus - Ritual) vorgezogen. Jedes Jahr bringt der Chlaus den Chormitgliedern ein Glas selbstgemachte Confi (=Konfiture). Ob wir nächsten Dienstag den "Chlaushöck" (Gemtüliches Beisammensein mit Gritibänzessen und Nüsse, Madarinen und Schokolade aus dem Chlaussack verputzen) durchführen können, wissen wir noch nicht. Wenn nicht, bleibt uns die Confi zum Gritibänzessen daheim. Ein kleiner Trost - aber mindestens das.
Eva
Impfen, impfen, impfen heißt es jetzt überall. Und die Zahlen steigen, allerdings machen die sogenannten Booster-Impfungen, also der "3. Stich" an die 70% der Impfungen aus, die Erstimpfungen nur ca. 10%.
Die Impfpflicht soll ab Februar 2022 kommen, ich bin bespannt, ob das die Erstimpfungen in die Höhe treiben wird. Wenn ein schwer an Krebs erkrankter Familienvater vor der dringend notwendigen OP nach Hause geschickt wird (mittlerweile hat er die OP erhalten, Gott sei Dank), und ein kleines Kind eine notwendige Herz OP nicht erhält und der Termin auf Februar verschoben wird, weil keine Betten zur Verfügung stehen,... spätestens dann erübrigt sich meiner Meinung nach jede Diskussion ob man sich impfen lassen soll oder nicht. Wenn das "Freiheit" bedeutet, dann läuft etwas schief in unserer Gesellschaft.
Hier ein Film aus einer Intensivstation aus dem Salzkammergut Klinikum.
Margit
Meine Bücherei – es sind schöne Geschenke meiner Freundinnen, auch sind manche aus „Zum Mitnehmen-Kisten“ in den Hauseingängen an der Straße, Second-Hand-Bücher aus dem Netz und alte oder noch nicht gelesene Bücher in meinem Regal, deren Titel ich längst vergessen hatte. Lesestoff für jede Lebenslage. An einem Tag wie diesem, an dem es nicht mehr hell werden will, genau das Richtige! Da ich mich allerdings schwer entscheiden kann, lese ich in dreien gleichzeitig.
1. Dezember 2021
Monika
"Züri z'Nacht" beginne ich zu schreiben und will eigentlich über die Schönheiten "meiner" Stadt berichten, da fällt mir auf, dass z'Nacht im Dialekt zwei Bedeutungen hat. Klar Zürich bei Nacht / Zürich nachts könnte man übersetzen, aber z'Nacht meint auch das Abendessen. Da machen wir es uns im Dialekt sehr einfach z'Morgä, z'Nüni, z'Mittag, z'Vieri, z'Nacht (am Morgen, um Neun, am Mittag wahrscheinlich 12.00 Uhr, um Vier, und eben wenn es Nacht wird, ist) - voilà alle Mahlzeiten beisammen. Natürlich gibt es immer auch noch "öppis Zwüschetdurä" - eine Zwischenmahlzeit oder "äs Abgwöhnerli" (wenn etwas so gut schmeckt, dass man noch ein kleines Stück davon haben muss, zum Abgewöhnen). Gedankenketten sind spannend - und Zurich by night immer schön.
Eva
Sie sind in letzter Zeit wieder in Vergessenheit geraten, die vielen Möglichkeiten, sich - gezwungenermaßen - über eine der vielen Internetplattformen zu treffen. Da es derzeit in Österreich nicht möglich ist, Veranstaltungen zu besuchen, werden sie wieder angeboten. Und ich erinnere mich daran, wie es genossen habe im letzten Lockdown, an den verschiedensten Veranstaltungen im deutschen Sprachraum teilzunehmen. Mit Menschen zusammenzukommen, die ich nie kennengelernt hätte, an Orten, die für eine paar Stunden Seminar viel zu weit weg liegen. Und heute? Heute habe ich mich richtiggehend verwöhnt und an zwei Veranstaltungen teilgenommen. Die erste war eine Schreibwerkstatt und hatte "Zeit" als Thema. Und am späten Nachmittag durfte ich meiner ersten Teemediation beiwohnen. Beide Themen - Zeit und Tee - ergänzten sich wunderbar, noch nie habe ich so achtsam Tee bereitet, ihn beobachtet und genossen. Ich habe mir Zeit genommen, welch eine Erfahrung, welch ein Geschenk. Wenn es dich interessiert, nächste Woche wird sie wieder angeboten - unter dem Titel "Den Lockdown aussitzen und Tee trinken". Nächsten Mittwoch bin ich wieder dabei. Hier zum LINK
Margit
Erster Tag des letzten Monats 2021. Es stürmt und regnet.
So lange es noch möglich ist, habe ich diesen Tag zu meinem Wellnesstag erkoren.
Nach dem Workout im Fitness-Studio, im kleinen Planschbecken ein paar Züge schwimmen und in der Sauna warm werden. Relaxen! Herrlich!
Und da ich es mir aussuchen kann, wann ich hingehe, bin ich auch in den großzügigen Räumlichkeiten fast überall allein.
2. Dezember 2021
Monika
Dort, wo ich arbeite, gibt es den wunderbarsten "Vietnamesen", den man sich vorstellen kann. Das Restaurant ist winzig, kaum mehr als 20 Plätze und ganz einfach eingerichtet, aber die Gerichte schmecken einmalig gut. Vor allem die Suppen haben es uns angetan. Pho (vietnamesisch) gibt es (eine Rindfleischbrühe mit Nudeln) oder die Thailändischen Suppen Tom Kha Gai und Tom Yam Gum. Und heute bei Schneeregen haben wir uns über Mittag aufgemacht um uns mit einer dieser Köstlichkeiten für den Ärger und die Mühe der täglichen Arbeit zu belohnen. Tom Kha Gai muss es heute für mich sein. Tom steht für Suppe (darum heissen viele thailändische Suppen Tom), Kha steht für Galagant ein Gewürz, das wie ein frisches Lorbeerblatt aussieht und Gai ist Hühnerfleisch. Diese Suppe ist mehr als Nahrung, sie hat die Sonne und Wärme Asiens gespeichert und der Geschmack bringt mich flugs tausende von Kilometern weit nach Osten. Flucht aus der Realiltät mit dem Suppenlöffel - nicht schlecht, oder?
Eva
Kryptische Ankündigung auf WhatsApp - und in mir steigt eine Vorahnung auf!
Ein Packerl??
Mehrmals halte ich Nachschau im Postkasten, doch nur zwei regionale Gratiszeitungen stecken darin.
Als ich am späten Nachmittag wieder nach Hause komme, liegt es da. Am Fensterbrett der Garage. Hab ich's doch geahnt! :-)
Freu mich riesig, schreibe sofort dem lieben "Weihnachts-Wichtel" und erhalte diese Nachricht: " Freut mich, dass sie angekommen ist!😀 Zum Advent, der im Lockdown ohne Konzerte auskommen muss und für Deine Inspiration beim Schreiben mit der Bienenwachskerze! Hoffe, dass sie Dir gefällt! Alles Liebe"
Das ist wahre Freude, wenn es so liebe Menschen gibt!
Danke liebe Weihnachts-WichtelIN!
Margit
Ja, es wäre zu schön gewesen!
Ab heute gilt auch für meinem Tanzkurs, der bisher seit September wieder stattfinden konnte, die 2G-PLUS-Regelung !!!
Ich werde nicht hingehen können! Die Termine im Testzentrum in meiner Nähe sind bereits alle vergeben (Öffnungszeit lediglich bis 14 Uhr). Zudem besteht kein Interesse meinerseits, mir bei Kälte, Sturm und Regen draußen in der Warteschlange den Tod zu holen.
Die Hoffnung bleibt, dass die Schule demnächst selbst Schnelltests vor Beginn durchführen darf.
Für mich ist es ein Gefühl von Lockdown.
3. Dezember 2021
Monika
In meinem Lieblingswarenhaus an der Bahnhofstrasse bin ich auf der Suche nach hippen, farbigen Männersocken. Magisch zieht es mich aber ein Stockwerk höher in die Haushaltwarenabteilung. Dort steht sie - und ich habe sie seit zwei Wochen bei jedem Warenhausbesuch immer wieder mal im Blick: Diese wunderbare Schale mit dem Weihnachtsmann. Sie ist gross, sicherlich hat sie einen Durchmesser von 50 Zentimetern und sie steht auf einem Fuss. Und natürlich gibt es noch Schälchen dazu und ein Kaffeeservice - die ganze Porzellanwarenweihnachtsherrlichkeit . Ich stehe also davor - atme tief, ein magischer Moment und mit einem leisen Bedauern mache mich auf die Suche nach den Socken.
Eva
Freitag Abend.
Es war ein wohltuenden Spaziergang, zu dem ich mich alleine nicht aufgeschwungen hätte - es ist kalt, könnte schneien - und überhaupt ist mein Schweinehund wieder mal sehr gut genährt. Aber mit meiner Freundin ringe ich den beharrlichen Kerl schon nieder! Und nun freue ich mich auf einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein, Weihrauch und einer feinen Tasse Tee, zufrieden mit mir und der Welt.
(Die politischen Vorkommnisse in Österreich kommentiere ich - heute - NICHT!)
Margit
WELLENBRECHER wurde zum Wort des Jahres 2021 gekürt. Es steht für die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Ja, und gleich morgen ist es dann soweit. 2G Plus in ganz Deutschland für alle Bereichen des „Vergnügens“. Fußballspiele werden in BW abgesagt. Allerdings, wer den Booster hat, ist vom PLUS befreit! Das ist neu und für mich eine sehr gute Nachricht! Heute habe ich es genossen, mein Lieblings-Café zu besuchen. Ab jetzt wird es für viele schwierig, besonders für die Gastronomie, die bereits Lebensmittel organisiert hat und ab morgen wahrscheinlich nur noch wenige Gäste bewirten wird. Die Frage ist, für wie lange?
4. Dezember 2021
Monika
Nachtstadtbummel trotz Regen. Viele Menschen sind in der Innenstadt unterwegs. Natürlich locken die vielen kleinen Weihnachtsmärkte mit ihrem Glühweinangebot. Viele sind aber auch einfach unterwegs und freuen sich am Weihnachtslichtermeer und an den schönen Schaufensterdekorationen. Am Paradeplatz ist diese weichnächtliche Üppigkeit ganz offensichtlich. Das 5 Sterne Hotel Savoy hat alle Balkone mit Lichterketten ummantelt, die grosse geschmückte Weihnachtstanne vor der grossen Bank leuchtet wie jedes Jahr mit 1000 Lichtern und an der Fassade leuchten die Fenster wie Törchen eines Adventskalenders. Schön ist es und friedlich.
Eva
Wahre Begegnung findet statt, wenn sie Türen zwischen zwei Menschen öffnet, wenn sich Räume auftun. Diesen schönen Gedanken nahm ich bei
"Impulse im Advent ONLINE" - Zeit zum Innehalten und für Begegnung des katholischen Bildungswerks Linz mit. Ein ehemaliger Benediktinermönch machte sich Gedanken zum Thema „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (M. Buber). Wieder ein sehr schönes Online-Angebot, das nächste hat zum Thema:
Meister Eckhart: Die Gottesgeburt im Seelenfunken. Mit der Philosophin Katharina Ceming. Hier der Link
Auch wenn die Türen zur Zeit geschlossen sind, es findet sich immer wieder etwas Schönes, das es wert ist, geteilt zu werden und durch die Hintertüre zu uns findet. Denn das Wichtige lässt sich nicht aussperren.
Margit
Täglich schreibe ich, jongliere mit Worten. So habe ich festgestellt, dass es seit Beginn der Pandemie neue Wortschöpfungen bzw. Begriffe gibt, die einer Endlosspirale gleich entstanden sind und noch entstehen werden. Worte, die ich vor 2 Jahren weder gehört, gelesen, noch in einem Text je verwendet hätte. Hier einige Beispiele:
Corona/Covid19, 1G, 2Gplus, 3G, AHA-Regeln, systemrelevant, exponentiell, PCR-, Antigen-Schnelltest, Lockdown, Mund-Nasen-Schutz, FFP2-, medizinische Maske, Inzidenzen, Intensivbetten-knappheit, Triage, Homeoffice- und-schooling, Mutationen, Delta-, Omikron-Variante, Superspreader, Impfgegner, Aerosole, MRNA-Impfstoffe, Grenzschließungen, Reiseeinschränkungen, Abstands-regel, Kontaktbeschränkung, Epidemiologe, Virologe, häusliche Quarantäne, RKI-Fallzahlen, Biontec Pfizer, Astrazeneca usw. Meine Liste ist lang!
5. Dezember 2021
Monika
In den Altstadtgassen links der Limmat strahlen diese Sterne. Und was ist rechts der Limmat? Tja, das ist eine lange und langwierige Geschichte. Die Altstadt bildet den Stadtkreis 1 - durch diesen fliesst die Limmat vom Zürichsee in die Aare. Die Limmat teilt die Stadt in links der Limmat (in Fliessrichtigung) und rechts der Limmat. Links der Limmat ist die Kleine oder mindere Stadt, rechts der Limmat die grosse oder mehrere Stadt (heute sagt man Dörfli dazu oder Niederdorf). Und weil die Geschichte eine wechselhafte ist, gibt es auch zwei Einwohnervereine (Quartiervereine) - rechts der Limmat und links der Limmat und selbstverständlich verschiedene Weihnachtsbeleuchtungen. Links der Limmat führt Lucy an der Bahnhofstrasse ins Feld, den Lichterregen am Rennweg und die Kugelsterne rund um den Münsterhof. Die rechte Seite versucht es mit einer Lichterkette der Limmat entlang und setzt sonst auf die Individualität der Bewohnerinnen und Bewohner oder der Ladenbesitzenden. So klein die Welt in der Altstadt ist, alles lässt man sich doch nicht vorschreiben, vereinheitlichen oder gleichschalten.
Eva
Bilderrätsel. Wer ist das?
a) Der Weihnachtsmann mit schwerem Sack am Rücken
b) Ein müdes Berliner Ampelmännchen bei Nacht
c) Das Wort des Jahres in Österreich:
der Schattenkanzler
Die Lösung erfahren Sie in den nächsten Tagen. Vielleicht stimmen alle drei und es verbindet sie etwas? Was könnte da sein?
Margit
An einem so usseligen Tag möchte ich eigentlich nicht mehr raus. Aber dann reißt die graue Wolkendecke doch noch auf und ein kleiner Spaziergang mit meinen Freunden, die zum Tee und Selbstgebackenen vorbeigekommen sind, wurde möglich. Beim Punsch danach holte ich die kostbaren Bienenwachskerzchen hervor, die ich im Sommer von Eva bekam. Da sie eigentlich viel zu schade sind, um sie abzubrennen, habe ich dieses zumindest im Foto für die Nachwelt erhalten.
6. Dezember 2021
Monika
Bei Königsfamilien und Adelstrallalla habe ich eine extrem tiefe Allgemeinbildung. Ist ja irgendwo auch klar, weil wir Schweizerinnen „kein Interesse für Monarchien“ auf unseren Genen haben. Demokratie seit 1291 – die Habsburger verjagt, drei Mal gegen die Burgunder gewonnen à Karl der Kühne (Merksatz: In Grandson verlor er das Gut, in Murten den Mut und in Nancy das Blut) – nur gegen die 1798 einmarschierenden napoleonischen Truppen, da mussten wir uns geschlagen geben.
Aber nichts desto trotz - im letzten Lockdown habe ich als Parasitin meines Schwiegersohns (das klingt jetzt aber sehr gruuuuuselig) bei Netflix "The Crown" angesehen und das hat mich sehr berührt. Dort spielte ein Teil der historischen Hintergrundmeldodie meines Lebens (das Grubenunglück von Aberfan, der wirtschaftliche Niedergang Englands in den 70er Jahren, Falkandkrieg, die Hochzeit von Lady Di und alles, woran man sich so erinnert).
Und jetzt kommt Spencer ins Kino – die Geschichte von 1991, als Lady Di während der Weihnachtsferien mit der königlichen Familie in Sandringham House in Norfolk, beschliesst, ihre Ehe mit Prince Charles zu beenden. Und obwohl ich ja mit Königsfamilien nichts am Hut habe, den muss ich, glaub ich, sehen. Schon nur wegen der Kostüme.
Eva
Abendstimmung schon kurz nach 16 Uhr. Heute ist Nikolaustag, und ich habe ihn heute schon persönlich und ganz aus der Nähe gesehen, mit Stab, Mitra und weißem Rauschebart. Obwohl ich meinte, auch immer brav gewesen zu sein, hat er nur gelächelt und ist mit Sack und Pack zum Kindergarten weitermarschiert. Dort war die Freude groß, und erst die Überraschung!
Margit
Vor meiner Wohnungstür hatte der liebe Nikolaus heute Morgen bereits etwas Süßes abgelegt.
Dann musste er allerdings noch etwas warten, bis die Weihnachtsplätzchen fertig waren. Jetzt ist er zufrieden und schon wieder mit seinem Schlitten, der hier unten noch ein paar Rollen braucht, unterwegs. Auf den Bergen ist es weiß.
7. Dezember 2021
Monika
Die ersten Weihnachtskarten treffen ein. Das ist für mich immer eine grosse Freude. Quer durchs Wohnzimmer habe ich ein rotes Samtband gespannt und alle Karten werden mit goldenen Wäscheklammern liebevoll aufgehängt. Im Laufe der Adventstage füllt sich die Leine und all die guten Gedanken und Wünsche von lieben Menschen erfüllen den Raum – schön nicht!
Eva
Den ganzen Nachmittag in der Tierklinik verbracht. Bis zu drei Mitarbeiterinnen waren notwendig, um unseren lebendigen Hund zu bändigen, bis er friedlich, durch eine Spritze betäubt, daniederlag...
Er torkelt noch, ich hoffe, dass es ihm bald besser geht! Ohrenentzündungen sind sehr schmerzhaft, für Mensch und Hund!
Margit
Ein E-Bike ist fast ein Auto. Wieder ist die Jahresinspektion fällig. Dabei werden u.a. Bremsen, Licht und Batterie geprüft. Es bekommt eine neue Software übertragen und ich zwei Seiten Statistik über die Nutzung der verschiedenen Modi, gefahrene Kilometer etc. in die Hand. Nur Ziele und Herzfrequenzen fehlen😊). Bei Abholung musste ich mein Impfzertifikat mit Personalausweis vorzeigen.
Jetzt darf mein Radl in die Winterpause.
8. Dezember 2021
Monika
Züri-Tirggel sind Gebäcke aus Honig, Mehl und Gewürzen. Es ist das Zürcher Weihnachtsgebäck. Die Tirgel werden mit dem hölzernen Model ausgestochen und dann bei starker Oberhitze gebacken, so dass sie eine bräunliche Ober- und eine helle Unterseite haben. Die Model sind entweder Familienmodel mit Wappen oder dann Sehenswürdigkeiten aus Zürich oder anderen Orten. Tirgel haben oben immer ein Loch, damit man rote Bänder
durchziehen kann. So hängen sie dann am traditionellen Zürcher Weihnachtsbaum, zusammen mit roten Äpfeln und Bienenwachskerzen.
Züri-Tirggel mag man oder eben nicht. Sie sind geschmacklich eher neutral und von der Konsistenz her eher trocken. "Tirggel als langanhaltender Energielieferant wird auch von Ausdauersportlern geschätzt, die schnell und stetig die Kohlenhydratzufuhr sicherstellen möchten", steht bei Wikipedia - das heisst auf gut Deutsch nichts anderes, als dass sie brutal viele Kalorien haben.
Eva
Feiertag in Österreich - Maria Empfängnis. Die sternenklare Nacht lies die Temperaturen unter Null sinken. Der Morgenfrost liegt auf der Landschaft und zaubert Eisbilder hervor. Was gibt es Schöneres als einen Morgenspaziergang in dieser klaren, kalten Winterluft, kein Mensch ist unterwegs. Es ist, als ob der Tag und die Natur mir gehören. Welch wunderbarte Ruhe!
Margit
„Habemus Ampel“,
so die Sprecherin im Radio.
Ja, es ist ein historischer Tag.
Endlich ist es vollbracht!
Wir haben eine neue Regierung und damit
auch einen neuen Gesundheitsminister!
Ob er es schafft, dem Virus die hässlichen
Tentakel zu stutzen? Es bleibt spannend.
9. Dezember 2021
Monika
Seit einigen Jahren steht in einem privaten Vorgarten im Quartier dieser lichtergeschmückte Baum. Ich staune immer wieder, wie sorgfältig die Lämpchen angebracht sind. Was mir besonders gefällt, dass es für einmal keine Tanne ist, die so festlich geschmückt daher kommt, sondern ein Laubbaum oder eben das, was im Herbst noch davon übrig ist. Er ist nicht einfach zu fotografieren. Entweder sind die Drähte des Trams im Weg oder die Strassenlaternen werfen hässliche Schlieren auf das Foto. Gestern habe ich es geschafft, mitten auf der Strasse stehend. Nicht ganz strassenverkehrskonform - aber für ein gutes Foto muss man manchmal auch Kompromisse eingehen.
Eva
Es ist bereits der dritte Fernkurs für Literatur für mich. Ich liebe es, mich mit Themen auseinanderzusetzen, die mir neue Horizonte eröffnen. Mich in einer Tiefe damit zu beschäftigen und dann auch noch darüber zu schreiben und diese Aufgaben einzusenden erfüllt mich mit großer Freude und Zufriedenheit. Gespannt warte ich auf die Rückmeldung meiner Betreuerin, was wird sie wohl anmerken zu meiner Auseinandersetzung mit dem Thema "Tagebuchliteratur"? Insgesamt acht Hefte werden zugesandt, das nächste widmet sich Marlen Haushofers Buch "Die Wand".
Dieses Buch der bereits verstorbenen oberösterreichischen Schriftstellerin ist
sehr empfehlenswert .
Margit
In jedem Dezember ihres bereits vierzehnjährigen Lebens trägt meine Rose noch eine Blüte. In diesem Jahr sind es sogar drei. Aber eine davon zeigt sich heute in der Sonne noch in besonders voller Pracht.
„Erfreue Dich an den kleinen Dingen des Lebens!“
scheint sie mir zu sagen.
10. Dezember 2021
Monika
Geschafft, ich bin für die Booster-Impfung frei gegeben! Das heisst, ich kann jetzt einen Termin buchen. Und als Impfort habe ich das Impf-Tram gewählt. Tja auch das gibt es und es fährt bis zu mir ins Quartier. Natürlich hätte ich auch ein Impfzentrum für den Booster wählen können oder eine der Apotheken, die aufgeführt sind, aber nein: es muss das Impf-Tram sein, eine Premiere und die liebe ich.
Eva
Der Tag bricht an
verheißungsvoll
was wird er bringen?
Der Tag bricht an
ein unbeschriebenes Blatt
alles ist möglich - noch.
Der Tag bricht an
ich heiß' ihn willkommen
und weiß, er ist mein - oder - ich bin sein?
Margit
Schnee am Morgen, Schmuddelwetter danach. Was liegt da näher, als ein kleines bisschen das Gefühl von „Sommer“ zurückzuholen? Noch traue ich mich ins Fitnessstudio.
Auch dachte ich, mutig zu sein und wollte Kinotickets für morgen buchen.
Fehlanzeige – heute finden zwar noch vereinzelt Vorstellungen statt, doch ab morgen sind die Seiten lediglich mit Inhaltsangaben der Filme gefüllt und ohne Spielzeitenangabe. Schade! Vielleicht ein technisches Problem?
11. Dezember 2021
Monika
Boxenstopp am Rande des Weihnachtsmarkts auf dem Münsterhof. Heimelige Holztoiletten in Schweizer Handarbeit gefertigt "machen jede Sitzung zum Erlebnis" (so der Werbeslogan der Firma). Sie sehen nicht nur viel netter aus, als ihre Plastik/Chemieverwandten, sie sind auch absolut geruchsfrei und für die männlichen Benützer ziemlich gut gelüftet. Der "Human Output" wird als Bodenverbesserer gebraucht und wieder in den natürlichen Kreislauf gebracht. Innovation im Alltagsgeschäft - wenn das mal keine gute Neuigkeit ist.
Eva
"life begins at the end of your comfort zone"
Immer wieder einmal hinaus wagen aus der eigenen Komfortzone, das tut gut, vor allem das Gefühl, sich wieder einmal getraut zu haben, etwas Neues auszuprobieren.
Da wüsste ich schon Einiges für 2022...
Margit
Heute wäre die Online-Ticketbestellung fürs Kino wieder möglich gewesen. Jetzt haben wir uns aber für Homekino entschieden mit Weihnachts- plätzchen und Tee.
Am Ende wurden es unsere Urlaubsbilder verschiedener Reisen. Das hatten meine Reisefreundin und ich schon länger einmal vor.
12. Dezember 2021
Monika
...do machtent die christen menschen eyn cappell an der statt uff dem steyn über das blut, das sy vergossen hatten. Und geschahen do alle zit on underlassung grosse wunder und zeichen (Martin von Bartenstein um 1480)
Die Wasserkirche ist der Ort, wo im Mittelalter die Hinrichtungsstätte der Stadtheiligen Felix und Regula verehrt wurde. 1940/41 fanden hier archäologische Ausgrabungen statt, die seither besichtigt werden können. Am Samstagnachmittag haben wir uns wieder einmal in die Krypta gewagt. Eine erste Kirche im 10. Jahrhundert, ein vornehmer Bestattungsort im Hochmittelalter, der sagenumwobene Märtyrerstein: die archäologische Krypta bietet Einblick in die reiche Geschichte der Wasserkirche. Besonders schön ist, dass an einer Hörstation nicht nur die Leidensgeschichte von Felix und Regula gehört werden kann, sondern auch andere Legenden der Stadt Zürich. Und ein Exponat hat sofort mein Herz erobert: das agnus dei - das Lamm Gottes.
Eva
Dritter Adventsonntag, heute sind es nur noch 12 Tage, bis das Christkind kommt! Das wird heuer ins Schwitzen kommen, seine lieben Helferlein dürfen erst ab 17. Dezember die Geschenke besorgen, die dann in der himmlischen Packstation noch liebevoll verpackt werden. Auch das Christkind spürt die Auswirkungen des Lockdowns!
Margit
Vor ein paar Tagen wuchs ein Weihnachtsbäumchen aus dem Dach des Nachbarhauses. Ich dachte es mir bereits, es müsste die Spitze eines größeren sein. So ging ich heute Abend einmal auf die Suche und fand ihn in einiger Entfernung oben am Hang mit seiner unglaublichen Strahlkraft. Dass dieser riesige, prächtig geschmückte Baum in einem privaten Garten steht, würde niemand vermuten. Er erinnert mich sehr an den jährlich leuchtenden Christmas tree am Rockefeller Center in New York. Sollte er ein Geschenk an ein Familienmitglied sein oder vielleicht sogar eine Wette?
Wir werden es wohl kaum je erfahren.
13. Dezember 2021
Monika
S' Märlitram (Märchen Tram) ist das älteste historische Fahrzeug, das von den Verkehrsbetrieben Zürich im Betrieb läuft. Das Tram wurde 1913 in Schlieren und Oerlikon gebaut. Seit 1958 verkehrt der Wagen in der Weihnachtszeit als Märlitram auf einem Rundkurs von etwa 25 Minuten in der Züricher Innenstadt. Zutritt haben Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren. Ihnen werden von zwei Engeln Weihnachtsmärchen vorgelesen. Gefahren wird das Tram vom Samichlaus. Jedes Jahr sind 7'000 bis 10'000 Kinder im Märlitram unterwegs. Am Samstag habe ich es am Paradeplatz gesehen und ganz viele nostalgische Erinnerungen wurden wach. Wie oft bin ich als Kind mitgefahren und wie oft habe ich meine Kinder im Märlitram "abgegeben"! Unvergessliche Erinnerungen.
Eva
Lockdown-Wetter. Beides drückt aufs Gemüt.
Margit
Die berühmten Freiburger Bächle wurden erstmals 1220 urkundlich erwähnt. Heute haben sie eine Gesamtlänge von 15,9 Kilometern, 6,4 davon unterirdisch. Sie werden gespeist aus der an Freiburg vorbeifließenden Dreisam, die 29,7 km lang aus zwei Quellbächen im Schwarzwald entstanden, nordwestlich verläuft und bei Riegel in die Elz mündet.
Jeder Tourist bekommt die Geschichte der badischen Sage zufolge zu hören, dass der/diejenige, die während eines Besuchs in ein Bächle tritt, im späteren Verlauf des Lebens eine/einen gebürtigen Freiburger heiraten wird. Es gibt viele Anekdoten, so auch über Jacques Chirac, der 2001 während des deutsch-französischen Gipfeltreffens prompt vor dem Rathaus in ein Bächle trat.
Diese „Dame“ genießt noch solange ihr Bad, bis die Bächle bei drohendem Frost trockengelegt werden.
14. Dezember 2021
Monika
Nach fünf Kapiteln mit Commissaire Dupin auf der Belle-île unterwegs, war die Lust auf Jakobsmuscheln riesengross. Fürs Auge und für die Geschmacksknospen sind sie immer eine Wohltat. Obwohl der Kommissar im zehnten Band über einen Mord an einem Schafzüchter ermittelt, tut dies dem Genuss keinen Abbruch. Coquille, Cognac, Käse und Doppelrahm, das Ganze überbacken im Ofen – herrlich!
Eva
Heute ist ein Engerl vorbeigeflogen und hat mir etwas vom Christkind vorbeigebracht. Noch 12 Tage warten, ich schaffe das, bin ja schon groß! :-)
Neugierig bin ich allerdings schon sehr...
Margit
Aretha Franklin war ein international gefeierter Superstar, eine geniale Songschreiberin, Gospel- und Jazz-Sängerin, Pianistin und Bürgerrechts-aktivistin. Sie, die mit 12 Jahren ihr erstes und mit 14 ihr zweites Kind bekommen musste, kämpfte um Respekt auch für sich selbst, gegen die Strenge und Bevormundung ihres Vaters, wie auch gegen die Gewalt, die sie in ihrer ersten Ehe erlebte. Durch all das alkoholabhängig geworden, wurde sie am Ende durch ihre Musik gerettet.
Dieser Kinofilm ist ein Muss für alle, die ihre Musik geliebt haben und lieben. Im großen Saal waren wir lediglich 10 Zuschauer mit 2G+ bzw. Booster. Wie lange können die Kinos noch so arbeiten?
15. Dezember 2021
Monika
Jetzt in der Weihnachtszeit fliegen an verschiedenen Orten Engel durchs Haus. Ganz züchtige, in weissen Schleiergewändern, kunstvolle Glasengel (mundgeblasen) und dann auch ein paar unkonventionelle. Dieser ist einer meiner Liebsten. Vollbusig und prall strahlt er so viel Lebensfreude und –lust aus, dass mir immer ganz warm ums Herz wird. Rote Bäckchen, ein Kussmündchen, Glitzer im Haar und ein bisschen Tütü und Spitze rund um den Po. Ein bisschen frivol, sehr weiblich und doch recht alltagsnah – so müssten eigentlich alle Engel sein.
Eva
Bald gehen sie wieder hoch, die Rollos, und es geht wieder hinaus, nämlich raus aus dem Lockdown Nummer vier. Unsere Politiker sprechen schon von der drohenden fünften Welle durch Omikron. Wird das nur ein kurzes Luftschnappen sein?
Ich befürchte es.
Margit
Dies schickte mir heute eine Freundin.
Sie hat ja so recht!
Es ist so wichtig gute Freunde und Freundinnen zu haben!
Immer!
16. Dezember 2021
Monika
Ein Nikolaus im Flugzeug und für einmal nicht nostalgisch, kitschig sondern echt speedy und cool. Es gibt doch immer etwas Neues zu bestaunen, ein althergebrachtes Sujet neu zu interpretieren. Gut gelungen, finde ich - der dürfte sogar bei uns im Garten landen.
Eva
Die Zeitungen sind voll damit - Shopping:
Super-Sonderangebote und dann noch Weekendshopping.
Es ist das erste Mal, dass die Geschäfte an einem Sonntag geöffnet haben dürfen, und zwar nur die, welche während des Lockdowns geschlossen waren. Da wird sich auch Omikron wohlfühlen im shoppingcenter-Gedränge!
Margit
Jetzt sind sie wieder unterwegs, die lustigen Nachrichten im Netz. Nicht über alle kann man lachen und diese hier kam bereits zum zweiten Mal. „Dinner for One“, der Sketch im Fernsehen ist ein Muss an Silvester in Deutschland!
An einem so tristen Tag wie heute, hellt es meine Laune etwas auf. Leider steckt auch viel Wahrheit darin.
Mal sehen, wie es in diesem Jahr noch wird.
„Same procedure as last year, Miss Sophie?“
(Hopefully not every year!)
17. Dezember 2021
Monika
Begonnen habe ich diesen Lockdown-Blog mit dem Adventsbuch der besten aller Vorweihnachtsfeen. Wir haben jeden Abend gerätselt, um dem Weihnachtsmann die verlorenen Geschenke zurückzubringen. Manchmal war es leichter, manchmal schwerer, aber wir haben es immer geschafft. Nur heute, bei den vielen verschiedenen Wegen bis zum Weihnachtsmann haben wir uns in den Abzweigungen und Schleifen verheddert. Wir haben den richtigen Weg nicht gefunden. Morgen geht es aber trotzdem weiter und wir sind gespannt.
Eva
Welchem Stern folgen wir?
Dem Stern, der über dem Konsumtempel leuchtet, den vielen Sternen, die über den unzähligen Shopping-Centers glitzern und uns verführen wollen, immer mehr und mehr zu wollen, zu kaufen und zu glauben, das alles zu brauchen, um ein erfülltes Leben zu führen?
Oder dem Stern über der Krippe?
Es liegt allein an uns, an jedem Einzelnen, für welchen Stern, für welchen Weg wir uns entscheiden. Das ist Freiheit, sich entscheiden zu dürfen, seinem Herzen zu folgen und den Stern zu suchen, der mir den Weg zu einem sinnvollen, erfüllten Leben erhellt.
Ich wünsche uns allen diesen Stern!
Margit
Es gibt sie noch, die kleinen Lichtblicke, wenigstens beim Wetter. Heute ging ich hinaus, um die Sonne zu fangen. Als sie unterging stand bereits der Vollmond auf der anderen Seite am Himmel. Die Nachrichten allerdings verkünden weniger Erfreuliches. Sollte eine 5. Welle auf uns zurollen? Bei Ozeanwellen, ausgelöst durch ein vorbeifahrendes Schiff, gibt es die Aussage, dass das Meer nach sieben heftigen Wellen, ruhiger wird.
18. Dezember 2021
Monika
Der neue Anbau des Kunsthauses Zürich ist schon eine ganze Weile offen, die Bilder der bedeutenden Sammlungen hängen und wir haben uns aufgemacht, zum Staunen und Entdecken. Er ist gut gelungen, der neue Anbau und wir freuen uns über die klug gehängten Bilder und die vielen Details, die uns erst beim genaueren Hinsehen auffallen. So zum Beispiel die "Eseltürfalle" an einer der grossen Türen. Wir sind entzückt und auch ein bisschen gerührt. Er schaut so lieb, der Esel!
Eva
"Kiss me under the mistletoe"
Auch das gibt's bei uns - in KIrchdorf zur Weihnachtszeit!
Margit
Letzte Gelegenheit vor dem Fest – für ein feines Essen und einem Glas Punsch vor loderndem Feuer im offenen Kamin, Kerzenlicht und einer einzigartigen Weihnachtsdekoration, die man auch hier erstehen kann! Vieles wurde bereits „geplündert“ doch immer noch ist genug da, um bewundert zu werden. Große und kleine Holzpferdchen, bunte Glaskugeln- und tropfen, Weihnachtsmänner in allen Größen und Situationen, wie in einer Badewanne oder auf dem Motorrad. Die richtige Einstimmung zum 4. Advent, welche im letzten Jahr gar nicht möglich war. Noch einmal genießen, bevor es wieder neue Einschränkungen gibt!?
Der 4. Lockdown ist vorbei!
Ich möchte mich ganz herzlich bei Monika und Margit bedanken, die mich schreibend durch den Lockdown in Österreich begleitet haben.
Ihnen, liebe LeserInnen wünschen wir frohe Weihnachten und für das kommende Jahr Zufriedenheit, Glück und ganz besonders Gesundheit!
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